Im Garten des Schlosses … / At Castle’s Park …

© Silvia Springer
© Silvia Springer

Please find English translation below

Oh

wie sie plötzlich Kopf steht

die Welt!

zu Stein erstarrt

in so genannter Wirklichkeit

mehr Bewegung im gespiegelten Bild

das Wasser kräuselt sich

die Tropfen plätschern und schlagen 

tatsächlich!

Wellen!

kleine nur

aber immerhin

wärst du eine ums Leben schwimmende

Mücke

glaubtest du 

du ertrinkst im Ozean

und nicht

in einem Schönbrunner

Brunnen

wo die Emotionen

gestutzt und gepflegt werden

wie die Bäume in den Alleen auch

wie es sich gehört

für einen alten barocken Schlossgarten

in meiner Kindheit

war er mein Spielplatz

ich kenne jeden Kieselstein 

(nein, es wurden seither viele neue gestreut,

aber die Wege, die kenne ich gut!)

und das Schloss

träumte lange Zeit schläfrig

seinen Putz und Glanz 

bröselig verlierend 

vor sich hin

es gab auch

verwunsch’ne Orte

verwilderte, ungezähmte

verborgen vor den Augen der anderen

hinter knorrig alten Bäumen

und vor sich hin wisperndem Dickicht

wo Silberschlangen 

tatsächlich, tatsächlich

ihre Haut abstreiften

um sie von staunenden und wissbegierigen

kleinen Mädchen (und Buben)

ganz zufällig 

finden zu lassen

auch Männer standen da herum

und öffneten ihre langen Mäntel

vor Frauen und Mädchen (und Jungs)

die vorüber gingen

zeigten sich mit erratischem Blick

der Welt

der sie irgendwann einmal

verloren gegangen waren

ich wusste, wo sie standen 

und wann

alles und jeder

hat seinen Platz in der Zeit

einen Ort der Offenbarung, 

nicht wahr?

wer glaubt

er könne

völlig unbeschadet

wandern

irrt

und lernt

sei ein Strahl

ein Licht

um mehr

geht es 

nicht

© Silvia Springer

(das erste Mal 2016 veröffentlicht)

***

Oh

how it suddenly stands on its head

the world!

frozen to stone

in so called reality

more movement in the mirrored image

the water ripples

the drops splash and beat

indeed!

waves!

only small

but still

if you would be a mosquito swimming for life

you thought

you were drowning in the ocean

and not

in a fountain of Schoenbrunn

where the emotions

are trimmed and cared for

like the trees in the avenues

as it should be

for an old baroque castle garden

in my childhood

it was my playground

I know every pebble

(no, many new ones have been scattered since then,

but the paths, I know them well!)

and the castle

dreamed sleepily for a long time

its plaster and shine

crumbly losing

before itself

there were also

desolate places

overgrown, untamed

hidden from the eyes of others

behind gnarled old trees

and thickets whispering to themselves

where silver snakes

really really

shed their skin

to be seen by astonished and inquisitive

little girls (and boys)

quite by chance

to find them

also men were standing around

and opened their long coats

in front of women and girls (and boys)

who passed by

showed themselves with an erratic look

to the world

to which

they had been lost

I knew where they stood

and when

everything and everyone

has its place in time

a place of revelation,

isn’t it?

who believes

they can

completely unharmed

wander

is mistaken

and learns

be a ray

a light

for more

it is

not

© Silvia Springer

(first published in 2016)

Translated with help of http://www.DeepL.com/Translator (free version), thank you so much!

 

22 Kommentare Gib deinen ab

  1. syl65 sagt:

    This is wonderful 🙂

    1. diespringerin sagt:

      ☺️ Thank you 🌍🌎🙏

      1. syl65 sagt:

        You’re very welcome 🙂 🌎🌍🙏🏽

  2. castorpblog sagt:

    Da hast was ganz tolles und tiefes geschrieben, danke liebe Silvia

    1. diespringerin sagt:

      Oh, dank dir, lieber Wolfgang ☺️🙏

      1. castorpblog sagt:

        Aber gerne😊🙋🏽‍♂️

      2. diespringerin sagt:

        ☺️🙋‍♀️

  3. Anhora sagt:

    Toller Text!
    Wir sind nächstes Wochenende in Wien, und vielleicht finde ich im Schloss Schönbrunn diese Skulptur und die Kieselsteine drumrum. Dann werd ich an dich denken. :-)

    1. Au ja, das ist durchaus möglich! Sie sind ganz in Schlossnähe!!! Wie aufregend!!!!! :o)

  4. Ich bin nur ein Bettler, doch euer Wort ist mir Befehl: Ich werde wohl schlafen, Prinzessin <3

  5. Ich ziehe von Burg zu Burg, die unerreichbare Machthaberin zu ehren in meinen Liedern. sie schenkt mir zu Ehren ein Tuch aus dem Fenster ihrer Kemenate und ehrt mich damit .. Ich bin nur ein einsamer Sanger, der seinen Text vorträgt in Demut. ;)

    1. Schlaft wohl, Prinz der Sänger!

      1. Schlaft gut, meine Prinzessin, ich liebe euch auf meine Weise :)

      2. :o) Und einen Guten Morgen! Schau gut auf dich!

  6. Ihr seid die Liebste und die Schönste mir,
    begnadetes Kind auf hohem Turme.

    Lasst den Sänger singen
    euch ein Lied und lasst

    ein Tuch fliegen für mich
    und meine Kunst

    ;)

  7. Ne, ich glaub das schon, dass du
    von Adel bist, eine Prinzessin.

    Das ist doch keine Schande,
    sondern etwas sehr Schönes <3

    1. Drum lach‘ ich ja, weil’s so schön ist und ich mich froi … :o) …!!!! Herzlichst …..

      1. Ich sink auf den Boden und huldige meiner Herrin in Demut: Mein Schwert für euch .. Prinz Prospero

      2. Es gibt sie noch, die Troubadoure!

  8. Dann bist du ja ein Königskind und das hab ich immer vermutet. Welch Ehre, dass du mich Bürgerlichen besuchst :)

    1. Jetzt hast du mich aber wirklich ganz herzlich zum Lachen gebracht, lieber Wolkenbrecher! Königskind :o)! Ich … ! In Asche und Fell gekleidet … ja, ja, ganz verborgen ;o) …. dank dir, mein lieber „bürgerlicher“ Fürst …

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