Der Wald, das Wild und der Jäger

wintersun

das Wild wagt sich zitternd

aus dem Dicht des Waldes

an den Rand

der Lichtung

in fahles Licht getaucht

die bald

ins Gebärmutterdunkel

der Nacht

sinkt

es tritt noch nicht hinaus

es blickt nur

wartend auf den Moment

in dem es

konturenlos verschmilzt

ungesehen

grasen kann

und dennoch

findet der Jäger es

der es

manchmal sogar

schützt

und Nahrung in harten Wintern

bringt …

5 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ulli sagt:

    -M- bei uns sind es die Förster, die das Wild füttern und die Jäger, die auf der Lauer liegen-
    nichtsdestotrotz sind das feine Zeilen!
    herzlichst
    Ulli

    1. Herzlichen Dank für dein Feedback! Du hast natürlich recht! Aber ich kenne Jäger, die lieber das Wild beobachten und ihnen im Winter auch Futter bringen. Ich kannte einen, der einen besonders liebevollen Bezug zu Rehen pflegte und gar nicht gerne schoss. Es gab nichts Schöneres für ihn, als die Tiere in ihrer Umgebung zu beobachten. Er verstand sich als Beschützer und Bewahrer der Natur. Hier wurde sichtbar, dass auch in seiner Seele etwas überaus zartes war, trotz rauer Schale und traditionellen Gepflogenheiten (und Stereotypen, denen Jäger und überhaupt alle Menschen immer und überall ausgesetzt sind). Alles ist komplexer, als es auf den ersten Blick aussehen mag, und manchmal sind die Dinge ganz anders und manches entzieht sich sogar aller Regel … :o) und genau das fasziniert mich … herzliche Grüße auch zu dir hin und nochmals danke für dein aufmerksames Lesen, das beglückt! Silvia

      1. Ulli sagt:

        Ich stimme dir 100%ig zu! Das wenigste ist das, wie es im ersten Moment erscheint, es lohnt sich immer mindestens ein zweiter Blick!

  2. Toll, wie Du diese ambivalente Stimmung in den wenigen Worten einfängst. Ich mag die spannungsvolle Intimität zwischen Reh und schützendem Jäger.

    1. Danke sehr :o) ! Das froit mich !

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