Seltsam vertraut, beunruhigend fremd. Ich gehe und schaue und sehe. Ich erkenne das Land der Hoffnungen und Träume. Ich sehe die Realität. Ich sehe die Wirklichkeit, die ich mit meinen Sinnen erkennen kann. Einen Ausschnitt einer viel größeren, umfassenderen. Ich kann nur meinen persönlichen Blick auf die Welt anbieten, als meinen Anteil an der unendlichen Vielfalt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft passieren tatsächlich Jetzt. Ich sollte immer Hier sein. Und doch auch dort, von wo ich herkomme.
Das Sehnen nach dem Westen, der Ferne. Ich stille es nun, endlich. Die Zeit des Reisens hat für mich (wieder) begonnen, nach einer langen des scheinbaren Stillstands. In Wirklichkeit, oder in Wahrheit reiste ich in meinem Inneren, ich durchstieß Grenzen und gelangte an Orte, an denen noch niemand jemals war: an die Wohnstatt meiner Seele, die ich verloren glaubte. Jedoch, wer kann seine Seele verlieren? Wer glaubt, sie sei zu verkaufen?
Das ist doch ein ganz großer Irrtum! Mephisto ist ein armer Teufel, der glaubt, er könne sich Liebe erkaufen, indem er, ein großer Verführer und Kenner der menschlichen Leidenschaften und Sehnsüchte (er hat ja selbst Leidenschaft und sehnt sich teuflisch), sich das erschleicht, was nur geschenkt werden kann. Eine Seele ohne Liebe ist gar keine Seele. Oh, kann des Teufels Sehnsucht nach Liebe jemals gestillt werden?
Er müsste sich wohl einfach nur selbst gern haben. Schnaubendes, scharrendes Tier, mit blähenden Nüstern und grollender Stimme. Das Auge … wer wagt es, in sein Auge zu blicken? Würde man sofort zu Stein erstarren?
Ich reise. Ich erwarte mir … nichts von dieser Wanderung und doch auch alles. Ich bin einfach unterwegs und betrachte die Welt, die sich mir auftut, und da gibt es viel zu sehen.
Was ich dieser Welt zu bieten habe? Meinen liebevollen Blick? Ich habe nicht mehr. Als den.