Projekt: „Reisende in der Zeit“ – „Traveler in Time“ Teil/Part 11

Long Time Gone – Crosby, Stills, & Nash Woodstock 1969

Woodstock war weit weg und Wien ein größeres Dorf.  Ihre fast erwachsene Schwester hörte Dylan, Juliane Werding, Katja Epstein, Vicky Leandros, The Shocking Blue und Barry Ryan. Sie selbst liebte Winnetou. Und jede Musik, die bewegte. Das blieb ihr. Schönbrunn war ihr Garten und Spielplatz.

In den letzten Jahren hatte sich die Skyline von Wien verändert. Es wurde wie wild gebaut und nicht danach gefragt, wer sich diese Wohnungen wirklich leisten sollte. Mieten und Lebenserhaltungskosten stiegen und stiegen.

Damals floss die Donau noch unreguliert in ihrem Flussbett und das modernste Bauwerk, das man von dort am Horizont erkennen konnte, war der Donauturm.

***

Woodstock was far away and Vienna a bigger village.  Her almost adult sister listened to Dylan, Juliane Werding, Katja Epstein, Vicky Leandros, The Shocking Blue and Barry Ryan. She herself loved Winnetou. And any music that moved. That stayed with her. Schönbrunn was her garden and playground.

In recent years, the skyline of Vienna had changed. They built like crazy, not asking who should really afford these apartments. Rents and cost of living increased steadily.

At that time, the Danube still flowed unregulated in its riverbed, and the most modern structure that could be seen on the horizon from there was the Danube Tower.

1969 © Silvia Springer

 

9 Kommentare Gib deinen ab

  1. Es ist so interessant, Ihren Beitrag zu lesen! Vielen Dank, dass Sie es mit uns teilen!

    1. diespringerin sagt:

      Vielen herzlichen Dank fürs Lesen, freut mich sehr! Grüße aus Wien!

    1. diespringerin sagt:

      😊🙏💗Thank you, Hedy!

  2. dwege sagt:

    in köln ist es nicht anders, doch ich fand köln noch nie schön, bis auf ausnahmen in den stadtvierteln, häßliche bauprojekte, einige entlang des rheinufers immerhin attraktiv für firmen, die es sich leisten können.
    ein positives beispiel war HAMBURG, der jahrelange kampf mit starker unterstützung der bürger. einige idioten wollten dort, wo jetzt die imposante elbphilharmonie steht, tatsächlich ein großes einkaufcenter bauen, mit der bekloppten vision, den tourismus anzukurbeln, hamburg attraktiver zu machen – hirnrissig!
    ein jahrelanger prozeß, das aktiv zu verhindern. zum bau selbst gibt es von der elbphilharmonie ein interessantes video. auch wenn es viel mehr kostete als geplant, langfristig hat es sich gelohnt – unbedingt nachahmenswert.

  3. sori1982 sagt:

    Das mit den Neubauten auf jeder Gstettn kann ich sehr gut nachvollziehen. In der Muthsamgasse, wo ich 2020 und 2021 die Kultursommer-Veranstaltungen besuchte, ragt schon etwas in die Höhe. Oder St. Marx.
    Auf dem ehemals freien Platz neben der „Göttlichen Heiland“ wird auch ein Wohnhaus gebaut.

    Es ist erschreckend, wie hart die Polizei gegen die Aktivisten in der Lobau vorgegangen ist. (Ich wünschte mir, sie würde auch genauso hart gegen die Samstags-Wappler:innen vorgehen.)

    Ich kann nur dankbar sein, dass ich in einer Wiener Gegend wohne, wo ich recht schnell ins Grüne kommen kann.

    1. diespringerin sagt:

      Echt, beim „Göttlichen Heiland“ wird auch gebaut???? Was für ein Jammer, wie an vielen anderen Orten auch. Und dann … wird’s wieder so ein Reinfall wie die Seestadt, ich habe gehört, da sind viele schon wieder weggezogen … es ist so vieles zum Weinen derzeit …

      1. sori1982 sagt:

        Ja, leider. Da ist noch ein freies Zipferl, das unbedingt genutzt werden muss.
        Trotz vollmundiger Versprechen (Verlängerung der U2, das an und für sich eh super ist.) fand ich die Seestadt nie attraktiv. Vor allem rächt es sich im heißen und trockenen Sommer, dort in der Betonwüste zu wohnen.

      2. diespringerin sagt:

        So ist es. Hauptsache, der Rubel rollt für Spekulanten. Um mehr geht es doch nicht.

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