English translation below.
Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Angstzustände. Überlastung, Überforderung, Existenzangst. Isolation und/oder Distanzlosigkeit: aufgrund der persönlichen Lebenssituation, die einen allein, die anderen auf engem Raum zusammen eingeschlossen. Wer leidet mehr? Immer man selber, am meisten? Oder gibt es doch – ganz „objektiv“ betrachtet – graduelle, nachweisbare, d.h. „beweisbare“ – Unterschiede? Die Sorge um die Kinderseelen, also derer, die in einer anderen Zeit, in einem offenbar unglaublich „Goldenen Zeitalter“ gezeugt, geboren und bislang aufgewachsen wurden bzw. sind (waren andere Kinderseelen, die nicht das Glück hatten, in mehr oder weniger privilegierte Familien oder Situationen hineingeboren zu sein, weniger … hm … interessant, als jene, welche Privatschulen und andere Vorzüge genießen konnten – nur so als Beispiel, das Thema ist komplex, so komplex). Wenn Kinder nun in einer Welt leben, in der sie sich nicht so … provokant ausgedrückt … gedankenlos konsumieren lernend entfalten … sollen …, so selbstverständlich erwartend, dass alles, was gewünscht auch mehr oder weniger postwendend geliefert wird, verdirbt das in der Tat die Seelen der Kinder? Wenn es lernen darf, dass es sich in einem sozialem Gefüge untrennbar miteinander vernetzt bewegt …, dies auch tatsächlich manchmal oder womöglich oft – Einschränkungen nach sich zieht …? Und vielleicht erkennen kann, dass dies nicht nur Einschränkungen, sondern auch neue, ungeahnte Möglichkeiten der Kreativität und einer ganz neuen Art eines menschlichen Zusammenhalts bietet, deren Verbindlichkeit nicht Status, sondern Akzeptanz von Vielfalt ist? Wer leidet wirklich unter der Tatsache, dass die Vergangenheit nicht mehr ist und das Jetzt und aller Voraussicht nach auch die Zukunft in der alten Art und Weise nicht mehr gelebt werden wird können?
Ja, soziale Kontakte. Kinder, die, während die Eltern auf Shoppingtour in Einkaufsstraßen nicht nur Auslagen, sondern auch ihr Handys checken, weil sie gleichzeitig mehrere Chats auf dem Laufen haben, in ihren Kinderwägen durch Menschenmassen geradezu wie Eisbrecher geschoben werden, auf ihr Tablet fixiert sind und dort schrille, eigens für sie zugeschnittene Sendungen, die in schnellen Szenen sich dort abspielen, verfolgen …? Alles immer wieder lange vor der Krise beobachtbar. Jugendliche an einem Tisch, die auf ihre Smart- oder noch cooler, iPhones starren … Erwachsene an allen möglichen Orten, auf dieses Ding in ihren Händen fixiert, als wäre das ein Kompass, das eigene innere Licht, veräußert …
Berufsgruppen, die wegbrechen, Bereiche im Tourismus und vielen anderen, die sich eigentlich ad absurdum geführt haben, nicht, weil die Bereiche selbst so sinnlos gewesen wären, sondern die Art und Weise des fast bewusstlosen Konsumierens, das, so scheint es wenigstens, oftmals mit einer gedankenlosen Selbstverständlichkeit vollzogen wurde. Es wird noch viel, viel schlimmer kommen.
Oder vielleicht: besser werden können, wenn losgelassen werden kann.
Wir haben als Gesellschaft so ziemlich … hm, nicht gänzlich versagt, denn: bei aller Tristesse gibt es auch beachtliche Entwicklungen, ungebrochenen Optimismus, der allerdings auf etwas ganz anderem fußt als auf dieser besinnungslosen, einfach nur ökonomie- und fortschritts- (statt religions- oder ideologie-) gläubigen Gedankenlosigkeit vieler – denn nicht ALLE betrifft dies, auch hier darf differenziert werden.
Eigentlich stellt sich global die Frage: Was brauchen die Menschen, wirklich? Nämlich, um nicht „nur“ ein würdevolles (beinhaltet vermutlich vor allem Essen, Wohnen, Energiekosten, Kleidung, Bildung, soziale Kontakte, Arbeit …), sondern tatsächlich ein GLÜCKLICHES Leben für ALLE zu ermöglichen (ja, ALLE.)?
Die Vergangenheit ist … vorbei. Das Jetzt steht mit Angst und Schrecken und vielen wunderbaren Möglichkeiten einer echten … ja, Transformation der Menschheit vor uns. Trauen wir uns, ihm ins Auge zu blicken: „Verstehen heißt … die Last, die unser Jahrhundert uns auferlegt hat, untersuchen und bewußt tragen – und zwar in einer Weise, die weder deren Existenz leugnet noch sich unter deren Gewicht duckt. Kurz gesagt: Verstehen heißt unvoreingenommen und aufmerksam der Wirklichkeit, wie immer sie aussehen mag, ins Gesicht sehen und ihr widerstehen.“ Hannah Arendt, „Ich will verstehen – Selbstauskünfte zu Leben und Werk“ Piper Verlag, München 2005.
Glaubt einfach nicht denen, die sagen, es sei bereits zu spät. Ist es nicht. Es ist nie zu spät. Wir müssen nur lernen, die Konsequenzen zu ertragen. Wir alle, und das gemeinsam.
Namaste.
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Unemployment, loneliness, anxiety. Overwork, excessive demands, existential fears. Isolation and/or aloofness: due to the personal life situation, some alone, others enclosed together in a small space. Who suffers more? Always oneself, the most? Or are there – viewed quite “objectively” – gradual, demonstrable, i.e. “provable” – differences after all? The concern for children’s souls, i.e. those who were conceived, born and have grown up so far in a different time, in an apparently incredibly “golden age” (were other children’s souls who were not lucky enough to be born into more or less privileged families or situations less … hm … interesting than those who could enjoy private schools and other advantages – just as an example, the subject is complex, so complex). If children now live in a world in which they are not supposed to … provocatively put … learn to consume mindlessly, expecting as a matter of course that everything that is desired will also be delivered more or less by return of post, does this indeed corrupt the children’s souls? If they are allowed to learn that they are moving in a social network that is inseparable from each other … and that this also sometimes – or possibly often – entails restrictions …? And perhaps it can recognise that this not only offers restrictions but also new, undreamt-of possibilities for creativity and a completely new kind of human cohesion, whose binding force is not status but acceptance of diversity? In such a case, who really suffers from the fact that the past is no more and the now and in all likelihood also the future can no longer be lived in the old way?
Yes, social contacts. Children who, while their parents are swamping shopping malls, not only check windows but also their mobile phones because they have several chats going on at the same time, are pushed in their prams through crowds of people almost like icebreakers, are fixated on their tablet and watch shrill programmes tailored especially for them that play out there in quick scenes …? All observable again and again long before the crisis. Young people at a table, all staring at their smartphones, or even cooler, iPhones … adults in all sorts of places, all fixated with each other on this thing in their hands, as if it were a compass, their own inner light, alienated …
Professions that are breaking away, fields in tourism and many others that have actually become absurd, not because they themselves were so pointless, but the way of almost unconscious consumption that was apparently carried out with a thoughtless matter-of-factness. Things will get much, much worse.
Or perhaps: can get better, if people can let go.
We as a society have pretty much … hm, not completely failed, because: despite all the gloom, there are also considerable developments, does unbroken optimism exist, which, however, is based on something completely different than this thoughtless, simply economy- and progress- (instead of religion- or ideology-) believing thoughtlessness of many – because this does not affect ALL, here, too, one may differentiate.
Actually, the global question is: What do people really need? Namely, to enable not “only” a dignified (includes food, housing, energy costs, clothing, education, social contacts, work …), but actually a HAPPY life for ALL (yes, ALL.)?
The past is … over. The now stands before us with fear and terror and many wonderful possibilities of a real … yes, transformation of humanity. Let us dare to face it: “To understand is … to examine and consciously bear the burden our century has placed upon us – and to do so in a way that neither denies its existence nor ducks under its weight. In short, to understand is to face and resist reality, whatever it may be, in an unbiased and attentive way.” Hannah Arendt, “Ich will verstehen – Selbstauskünfte zu Leben und Werk” Piper Verlag, Munich 2005.
Don’t believe those who say it’s already too late. It isn’t. It is never too late. We just have to learn to bear the consequences. All of us, and together.
Namaste.
Translated with http://www.DeepL.com/Translator (free version)
Please take notice, that Hannah Arendt’s quote is also translated within this article with DeepL.
oh wie gerne würde ich es glauben! ich kann deine gedankengänge gut verstehen…
Glauben ist ein Schritt. Der nächste ist, es selber zu tun, obwohl es scheinbar aussichtslos ist …. vielen dank für deinen besuch! Das freut mich wirklich sehr! Namaste!
das stimmt!
Ich könnte nicht mehr Deiner Meinung sein: es ist nie zu spät!
Danke, Nicole! Dann sind wir schon zwei, und es gibt so viele mehr, die daran glauben und entsprechend leben. Einfach das Licht weiter tragen und weiter geben … herzliche Grüße!
Das trifft es. Mitten ins Herz, mitten in den Verstand. In der Beschreibung der Zustände bin ich bei Ihnen. In der hoffnungsvollen Aussicht auf das Kommende weniger. Wenn wir uns nicht aus dem Würgegriff der kapitalistischen Verhältnisse lösen tritt das ein, was schon immer war. Die Sehnsucht nach dem Leben davor ist so gewaltig, dass die Erinnerung an ein Leben in der Pandemie schnell verblassen wird.
LG Achim
Vielen Dank für Ihren Kommentar, und natürlich haben sie vollkommen recht. Lassen Sie uns trotzdem die Fackel hochhalten, und wenn uns die Kraft dazu immer wieder ausgeht, soll ein anderer die Fackel weitertragen. Dann stehen wir wieder auf und übernehmen die Fackel eines Menschen, der grade in die Knie geht. Damit es nicht ganz dunkel wird. Und wer weiß. Wer weiß. Nur weil wir uns eine ganz neue Welt nicht wirklich vorstellen können, weil sie etwas ist, was wir natürlich noch nicht kennen, heißt das nicht, dass nicht vielleicht doch Veränderung möglich ist. So oder so: welche Wahl haben wir denn? Ich denke da an Rumis Worte: “A lover has no choice.” Hmmmm. A lover has no choice. Ganz herzliche Grüße! Silvia
Ja! Wieder so kluge Worte, Silvia. Für einen inhaltvollen Kommentar darauf bräuchte ich Zeit, die ich jetzt nicht habe, aber ich bin in vielem mit Dir!
Na, so was, da ist wieder ein Kommentar verschluckt worden von … ich weiß nicht wovon …. ich habe geantwortet, dass ich dir erstens danke für deinen Kommentar, und zweitens … geht es mir so oft ähnlich wie dir …. ZEIT! Ich schicke dir herzlichste Grüße aus dem Wienerwald!
Diese Deine Antwort jedenfalls ist angekommen :-) Liebe Grüße gehen auch an Dich!
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…in Zeiten einer solchen Erschütterung des Sein gerät vieles durcheinander, was es nicht wert ist weitergeführt zu werden, und darin liegen große Chancen…
…das Leid, das dabei entsteht, ist nicht gerecht verteilt, aber wer sagt denn, dass es innerhalb eines Lebens Gerechtigkeit geben sollte und wer weiß schon, was Gerechtigkeit wirklich bedeutet…
…mir gefällt, dass Du Hannah Arendt zitierst…
liebe Grüße!
… sie hatte einen so klaren und wirklich unerschrockenen Blick auf die Welt, das hat mich immer inspiriert. Das Denken ohne Geländer … und du hast recht mit der Gerechtigkeit. Allerdings gibt es offenbar ein Gefühl für “Anstand” (ich denke da an Arendts “öffentlichen Raum, der anständig aussehen oder bleiben muss”, sorry ich zitiere sie jetzt sinngemäß aus meiner löchrigen Erinnerung ;), ) … sonst gäbe es nicht einmal eine Ahnung von Gerechtigkeit und schon gar keinen Begriff dafür. Selbst wenn wir nicht wissen, worum genau es sich handelt, eröffnet das Denken einen neuen Raum, in dem neues Handeln möglich wäre. Oder eben auch nicht …. so oder so lernen wir wohl … zumindest als Individuen … Auch dir liebe Grüße!
💞💕
🙏🌸💞
Es gäbe vieles dazu zu sagen, allein, mir fehlt es an Kraft und Geduld, ich fühle mich müde, und so versuche ich es in kürze meine Gedanken dazu zusammenzufassen liebe Silvia.
Schattenarbeit: die harte Arbeit besteht darin, die eigenen Wahrnehmungen zu verbessern, daher sage ich, dass heißt mindestens 90% des geistigen-seelischen Mülls, der über 2000 Jahre in die Seele der Menschen (zur Versklavung) gestopft wurde, zu entfernen: Ignoranz, Gier, Angst, und die Unterdrückung freier seelischer Ressourcen, nämlich die Liebe!
Die beste Analogie, die ich mir vorstellen kann, ist die Krebserkrankung: die Zellen des Körpers tun lediglich das, was sie von Natur aus tun sollen, wachsen und replizieren, sind aber völlig außer Kontrolle und töten letztendlich den Wirt.
Hugh! ;)
Hugh!
:0)
🙂🙃
Dem hab ich nichts hinzuzufügen 😊
🙏🏻
☺️🙏Namaste!
Namaste!
🙏 Namaste!
👌🏻
🙏 Namaste!