Gehen, sehen … (6)

 

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Wien, Rennweg

Etwas veränderte sich, merkte sie. Nein, es befand sich bereits seit längerem in Veränderung. Es begann sich zu verfestigen, zu manifestieren, zu offenbaren. Überall. Es war nichts Privates mehr. Nichts Persönliches. Es hatte immer alle betroffen, aber nun begann es sich auch dort zu zeigen, wo scheinbare Inseln der Glückseligkeit im Ozean der privaten Ignoranz trieben. Haltlos. 

Sie überlegte, ob sie zu beten beginnen sollte, aber eigentlich tat sie das auf ihre Weise immer schon. Jeder Mensch ein eigenes Gebet. Dazu war keine Religion nötig, es zählte im Grunde nur das Faktum der Geburt. Ach ja, und das des Todes. 

 

 

 

 

2 Kommentare Gib deinen ab

    1. Einen wunderschönen guten Sonntag Morgen wünsche ich dir, liebe Ulli!!!

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