Neu

2015-01-30 14 15 50 FriedrichshofEs schneit. Als ich heute Morgen aus dem Fenster blickte, sah die Welt wie überzuckert aus. Glitzernd. Neu. Verheißungsvoll. Fassen wir sie ins Auge, sehen wir sie uns an. Es ist einfach ein neuer Tag im Winter. Nicht mehr und nicht weniger. Die Jahreszahl spielt keine Rolle. Gibt es die Raunächte wirklich? Was bedeuten die Träume in den Nächten zwischen den Zeiten? Die Wilde Jagd, die Percht, die Bräuche? Wozu Vorsätze, wenn du lebst als sei jeder Tag der letzte? Oh, und wer hält das schon durch?

Ich lächle, an all die guten Wünsche denkend, die ich erhalten, an jene, die ich ausgesendet habe. An all die Menschen, die ich das Glück, das Privileg habe zu kennen, getroffen zu haben, die mir etwas von sich mitteilten, mit mir teilten, mir einen Einblick in ihre Seele und in ihr Herz gewährten. Ich lächle, wenn ich daran denke, dass Zeit das Wertvollste ist was wir haben, denn in ihr leben wir, erscheinen wir, erhalten wir Raum, eine Bühne für unsere Dramen, die fröhlich und auch traurig sein können. Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten, nicht wahr, und weil wir das Dunkel kennen, lieben wir das Licht umso mehr. Das Dunkel kann uns verbergen und uns Kraft geben, wieder ins Licht hinauszugehen, in dem wir unsere Blüten entfalten können. Wir brauchen wirklich beides. Ich glaube, Hölle entsteht im Übermaß von Licht oder Dunkelheit, während Himmel eine harmonische Verbindung beider darstellt. Aber im Grunde weiß ich gar nichts, daher schrieb ich auch: ich glaube.

In einer Welt, die manchmal erstarrt im Übermaß an Terror und Gewalt, glaube ich an die Leidenschaft der Herzen, die Kraft der Liebe, die völlig unromantisch, prosaisch ihre Wahl trifft, Menschen verändert und damit den Lauf der Dinge immer wieder korrigiert. Ich bin nicht sicher, was mehr Mut erfordert: zu lieben oder geliebt zu werden. Verletzen kann dich beides.

An den Narben erkennt man die Krieger. Am Blick, ob der Krieger – oder die Kriegerin – ein Liebender, eine Liebende ist. Die Liebe ist wie die Glut in der Asche, die jederzeit wieder zu entfachen ist, weißt du nur wie, die Licht in die größte Dunkelheit zu verbreiten vermag.

 

 

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Danke, auch für das schöne Foto … Ein Glückliches Neues Jahr!

    1. Hallo einsiedler, ich wollte auf dein Kommentar antworten und habe mir peinlicherweise selbst geantwortet :o/ … bin eben eine blutige Anfängerin, was das Bloggen betrifft. Danke für dein Kommentar und auch für das schöne Foto! Schönen Gruß aus einem verschneiten Wien!

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