Please find English translation below
Oh
wie sie plötzlich Kopf steht
die Welt!
zu Stein erstarrt
in so genannter Wirklichkeit
mehr Bewegung im gespiegelten Bild
das Wasser kräuselt sich
die Tropfen plätschern und schlagen
tatsächlich!
Wellen!
kleine nur
aber immerhin
wärst du eine ums Leben schwimmende
Mücke
glaubtest du
du ertrinkst im Ozean
und nicht
in einem Schönbrunner
Brunnen
wo die Emotionen
gestutzt und gepflegt werden
wie die Bäume in den Alleen auch
wie es sich gehört
für einen alten barocken Schlossgarten
in meiner Kindheit
war er mein Spielplatz
ich kenne jeden Kieselstein
(nein, es wurden seither viele neue gestreut,
aber die Wege, die kenne ich gut!)
und das Schloss
träumte lange Zeit schläfrig
seinen Putz und Glanz
bröselig verlierend
vor sich hin
es gab auch
verwunsch’ne Orte
verwilderte, ungezähmte
verborgen vor den Augen der anderen
hinter knorrig alten Bäumen
und vor sich hin wisperndem Dickicht
wo Silberschlangen
tatsächlich, tatsächlich
ihre Haut abstreiften
um sie von staunenden und wissbegierigen
kleinen Mädchen (und Buben)
ganz zufällig
finden zu lassen
auch Männer standen da herum
und öffneten ihre langen Mäntel
vor Frauen und Mädchen (und Jungs)
die vorüber gingen
zeigten sich mit erratischem Blick
der Welt
der sie irgendwann einmal
verloren gegangen waren
ich wusste, wo sie standen
und wann
alles und jeder
hat seinen Platz in der Zeit
einen Ort der Offenbarung,
nicht wahr?
wer glaubt
er könne
völlig unbeschadet
wandern
irrt
und lernt
sei ein Strahl
ein Licht
um mehr
geht es
nicht
© Silvia Springer
(das erste Mal 2016 veröffentlicht)
***
Oh
how it suddenly stands on its head
the world!
frozen to stone
in so called reality
more movement in the mirrored image
the water ripples
the drops splash and beat
indeed!
waves!
only small
but still
if you would be a mosquito swimming for life
you thought
you were drowning in the ocean
and not
in a fountain of Schoenbrunn
where the emotions
are trimmed and cared for
like the trees in the avenues
as it should be
for an old baroque castle garden
in my childhood
it was my playground
I know every pebble
(no, many new ones have been scattered since then,
but the paths, I know them well!)
and the castle
dreamed sleepily for a long time
its plaster and shine
crumbly losing
before itself
there were also
desolate places
overgrown, untamed
hidden from the eyes of others
behind gnarled old trees
and thickets whispering to themselves
where silver snakes
really really
shed their skin
to be seen by astonished and inquisitive
little girls (and boys)
quite by chance
to find them
also men were standing around
and opened their long coats
in front of women and girls (and boys)
who passed by
showed themselves with an erratic look
to the world
to which
they had been lost
I knew where they stood
and when
everything and everyone
has its place in time
a place of revelation,
isn’t it?
who believes
they can
completely unharmed
wander
is mistaken
and learns
be a ray
a light
for more
it is
not
© Silvia Springer
(first published in 2016)
Translated with help of http://www.DeepL.com/Translator (free version), thank you so much!
This is wonderful 🙂
☺️ Thank you 🌍🌎🙏
You’re very welcome 🙂 🌎🌍🙏🏽
Da hast was ganz tolles und tiefes geschrieben, danke liebe Silvia
Oh, dank dir, lieber Wolfgang ☺️🙏
Aber gerne😊🙋🏽♂️
☺️🙋♀️
Toller Text!
Wir sind nächstes Wochenende in Wien, und vielleicht finde ich im Schloss Schönbrunn diese Skulptur und die Kieselsteine drumrum. Dann werd ich an dich denken. :-)
Au ja, das ist durchaus möglich! Sie sind ganz in Schlossnähe!!! Wie aufregend!!!!! :o)
Ich bin nur ein Bettler, doch euer Wort ist mir Befehl: Ich werde wohl schlafen, Prinzessin <3
Ich ziehe von Burg zu Burg, die unerreichbare Machthaberin zu ehren in meinen Liedern. sie schenkt mir zu Ehren ein Tuch aus dem Fenster ihrer Kemenate und ehrt mich damit .. Ich bin nur ein einsamer Sanger, der seinen Text vorträgt in Demut. ;)
Schlaft wohl, Prinz der Sänger!
Schlaft gut, meine Prinzessin, ich liebe euch auf meine Weise :)
:o) Und einen Guten Morgen! Schau gut auf dich!
Ihr seid die Liebste und die Schönste mir,
begnadetes Kind auf hohem Turme.
Lasst den Sänger singen
euch ein Lied und lasst
ein Tuch fliegen für mich
und meine Kunst
;)
Mein Troubadour!
Ne, ich glaub das schon, dass du
von Adel bist, eine Prinzessin.
Das ist doch keine Schande,
sondern etwas sehr Schönes <3
Drum lach‘ ich ja, weil’s so schön ist und ich mich froi … :o) …!!!! Herzlichst …..
Ich sink auf den Boden und huldige meiner Herrin in Demut: Mein Schwert für euch .. Prinz Prospero
Es gibt sie noch, die Troubadoure!
Dann bist du ja ein Königskind und das hab ich immer vermutet. Welch Ehre, dass du mich Bürgerlichen besuchst :)
Jetzt hast du mich aber wirklich ganz herzlich zum Lachen gebracht, lieber Wolkenbrecher! Königskind :o)! Ich … ! In Asche und Fell gekleidet … ja, ja, ganz verborgen ;o) …. dank dir, mein lieber „bürgerlicher“ Fürst …